Von Einmal-Codes zu Dynamischen Codes

Einmal-Codes sind Codes, die nur ein einziges Mal benutzt werden können, um den Tresor zu öffnen. Der Vorteil liegt darin, dass für jede Öffnung der Code erst bei einer höheren Stelle (meistens Zentrale) der Organisation angefragt werden muss. Dadurch entsteht eine protokollierte Beweiskette, die immer dann wichtig wird, wenn etwas im Tresor fehlt. Diese Protokollierung erfolgt an einer Stelle, die außerhalb des Einflussbereiches der handelnden Person liegt. Das macht Manipulationen fast unmöglich. Einmal-Codes werden sehr häufig auf Tresortüren verwendet, die von wechselnden Geldabholern geöffnet werden müssen (z.B. Geldautomaten).

Es gibt verschiedene Varianten von Einmal-Codes.

Liste von Codes

Die simpelste Art ist, eine im Schloss gespeicherte Liste von zufälligen Codes, die nach und nach abgearbeitet wird. Ist ein Code benutzt worden, wird er von der Liste gestrichen. Sind alle Codes verbraucht, muss eine neue Liste in das Schloss geladen werden.

Algorithmus

Letzteren Schritt kann man sich sparen, wenn man im Schloss anstelle einer Liste, eine mathematische Formel (Algorithmus) speichert, mit deren Hilfe immer wieder ein neuer Code erstellt wird. Auf einem Computer in der Zentrale kann dann, mit der gleichen Formel, der jeweils gültige Code ermittelt werden. Diesen Vorteil erkauft man sich jedoch durch ein Problem: Der Computer in der Zentrale und die einzelnen Schlösser müssen synchron sein, sonst geht nichts mehr. Es liegt auf der Hand: In der Zentrale wird die Information benötigt, ob ein Code auch wirklich verwendet wurde. Andernfalls produziert der Computer nur noch Codes, die nicht funktionieren.

Bei dem derzeit noch immer am häufigsten verwendeten Einmal-Code-Schloss wird das Problem mit einem so genannten Schließcode (Closing Code) gelöst. Der Schließcode wird nach dem Wiederversperren des Schlosses abgelesen und muss an die Zentrale durchgegeben werden. Gerade daran scheiden sich aber die Geister. Denn diese Prozedur erfordert einen ziemlichen Verwaltungsaufwand.

Rolling Code

Daher machte man sich auf die Suche nach einer anderen Lösung und fand den Rolling Code (Deutsch: rollender Code). Der Unterschied zu den bisherigen Systemen ist, dass nicht zu jedem Öffnen oder Schließen ein neuer Code errechnet wird, sondern, abhängig von Datum und Uhrzeit, der Code sich laufend ändert. Und zwar unabhängig davon, ob der Code benutzt wird oder nicht. Auf diese Weise kann in der Zentrale am Computer immer der gerade gültige Code abgelesen werden. Darüber hinaus kann der gültige Code in der Zentrale auch für jedes beliebige Datum und Uhrzeit errechnet werden. Das ermöglicht eine Vielzahl von weiteren Einsatzmöglichkeiten von Einmal-Codes, über die bisher genannten hinaus. Trotzdem ist natürlich auch hier ein Haken: Die Länge der Gültigkeitsdauer ist nicht variabel. Einmal am Schloss eingestellt, ändert sich der Code alle X Minuten. Wenn man Pech hat, noch während man an dem Tresor hantiert.

Dynamischer Code

Und damit sind wir beim Dynamischen Code angelangt. Der Dynamische Code ist eine Mischform aus den bisher genannten Systemen. Im Code ist die Information enthalten, wie lange er gültig sein soll. Das Datum und die Zeit werden also einbezogen, aber das Schloss ändert nicht laufend den Code. Vielmehr wird vom Schloss bei der Codeeingabe überprüft, ob alle Faktoren (Codierung, Datum, Uhrzeit, Gültigkeitsdauer etc.) eine Öffnung zu diesem Zeitpunkt erlauben. Diese, von Seiten des Algorithmus, aufwändigste Variante von Einmal-Codes, erlaubt endlich volle Flexibilität ohne die jeweiligen Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.

Dynamische Codes sind in TechMaster– und MiniTech-Schlössern verfügbar und wurden inzwischen zu einer der am häufigsten nachgefragten Funktionen.