So funktioniert das Zahlenkombinationsschloss (ZKS)

Die Mitnehmerscheibe (A) ist über eine Spindel mit dem Zahlenknopf and der Außenseite der Tresortüre fest verbunden. Dreht man den Zahlenknopf, so dreht sich die Mitnehmerscheibe in gleichem Maße. An der Mitnehmerscheibe befindet sich ein Mitnehmernocken, der nach einer Rotation des Zahlenknopfes die erste Scheibe „mitnimmt“, d.h. bewegt. Um die erste Scheibe zu bewegen muss ich also den Zahlenknopf zweimal drehen. Jede Scheibe hat wiederum ebenfalls einen Nocken. Nach einer weiteren Rotation wird die zweite, und nach einer weiteren, die dritte Scheibe mitgenommen.
Nach 4 Umdrehungen des Zahlenknopfes kann ich somit die dritte Scheibe so drehen, dass die Einfallöffnung genau unter dem Steg des Einfallhebels stehen bleibt. Diese Stellung der Scheibe wird auf dem Zahlenknopf mit einer Zahl zwischen 00 und 99 repräsentieret und bildet das erste Zahlenpaar des Codes. Oder andersherum: Das erste Zahlenpaar des Codes wird in Wirklichkeit auf der Scheibe des Schlosses eingestellt, die sich als letztes mit dreht.

Jetzt kommt der erste Trick bei der Sache: Würde ich weiterdrehen, würde ja wieder alles verstellt. Darum drehe ich jetzt den Zahlenknopf in die andere Richtung. Jetzt bewegt sich wieder erst Mal nur die Mitnehmerscheibe. Diese nimmt nach einer Umdrehung wieder die erste Codescheibe mit. Diesmal aber in die andere Richtung. Nach einer weiteren Umdrehung wird die nächste bewegt. Insgesamt drehe ich in diese Richtung einmal weniger als zuvor. Das bedeutet: Die Scheibe, deren Code ich ja schon eingestellt hatte, bleibt unberührt stehen. Mit der letzten Umdrehung stelle ich die nächste Scheibe so ein, dass die Öffnung genau unter dem Steg des Einfallhebels steht und somit das nächste Zahlenpaar des Codes.

Mitnehmerscheibe

  • Verbunden mit der Spindel vom Zahlenknopf
  • Bewegt die Codescheiben
  • Kuppelt ein und bewegt den Schlossriegel

Sie haben es erraten, jetzt wird wieder andersherum am Zahlenknopf gedreht. Einmal weniger als zuvor, damit die bereits eingestellten Scheiben sich nicht verdrehen. Das Ganze wird solange wiederholt bis alle Scheiben richtig stehen. Das letzte Zahlenpaar des Codes (und damit die erste Scheibe des Schlosses) stelle ich also bei der zweiten Umdrehung des Zahlenknopfes ein.
Wenn alle Scheiben richtig ausgerichtet sind, hakt sich der Einfallhebel, ohne von den Scheiben behindert zu werden, in die Mitnehmerscheibe ein. Früher, bei sehr alten Tresoren, ging dies durch Schwerkraft alleine (daher der Name „Einfallhebel“). In den meisten Fällen sorgt jedoch heutzutage Federkraft für die Bewegung.
Jetzt wird ein letztes Mal die Drehrichtung am Zahlenknopf geändert. Der eingehakte Einfallhebel zieht nun den Schlossriegel bis zum Anschlag in das Gehäuse. Schloss ist offen, gut gemacht!

Scheibenpaket

links: verworfen
Einfallhebel wird gehalten

rechts: ausgerichtet
Steg vom Einfallhebel kann eindringen

Die Codescheiben
Jede der Scheiben repräsentiert eine Zahle zwischen 00 und 99 auf dem Zahlenknopf. Ein Drei-Scheiben-Schloss hat also einen sechs-stelligen Code. Zum Beispiel 45-79-25. Ein Vier-Scheiben-Schloss einen 8-Stelligen. Aber wie kann man den Code einer Scheibe ändern?

Das ist der zweite Trick eines Kombinationsschlosses:
Der Trick bei einer Codescheibe besteht darin, dass der innere und äußere Ring durch einen (Feder-) Mechanismus gekoppelt und getrennt werden kann. Die Stellung des inneren zum äußeren Ring mit der Einfallöffnung, bestimmt dann auch letztlich den Code der einzelnen Scheibe.

Um den Code zu ändern werden die äußeren Ringe aller Scheiben in einer bestimmten Position festgesetzt und dann von den inneren Ringen gelöst. Nur die inneren Ringe werden jetzt gedreht. Dadurch verändert sich die Stellung zwischen Innen- und Außenring. Wenn dann die beiden Ringe wieder verbunden werden, hat das Schloss einen neuen Code.