Was bedeutet Swingbolt?

Das Swingbolt oder auch Rotobolt Schloss erhielt seinen Namen durch den Riegel, der wie eine Schaukel drehbar gelagert ist. Im hiesigen Sprachraum wird auch gelegentlich von Schwenkriegel gesprochen. Dieser Schlosstyp ist wohl die wichtigste Erfindung des Designers Nick Gartner und wurde von ihm über die Jahre immer wieder technisch verbessert. Zuletzt für die Firma NL Lock woran auch ein Mitarbeiter von Lock4Safe beteiligt war.

Für den Nutzer des Schlosses ist das wichtigste Merkmal natürlich die einfache Bedienung.

Zum Öffnen: Code eingeben und Tresorgriff drehen…fertig.

Zum Schließen: Tresorgriff drehen…und zu ist der Tresor.

Bei Schlössern, wie dem Combogard oder dem SEKU Schloss muss man zum Schließen oder Öffnen erst noch die Tastatur drehen. Bei einem Motorschloss muß gewartet werden bis der Motor dann mal fertig geworden ist. Von mechanischen Schlössern ganz zu schweigen. All das entfällt beim Swingbolt. Tresor und Schloss wirken vielmehr wie eine Einheit und für den Bediener vollkommen logisch. Die mit den anderen Methoden verbundenen Bedienfehler entfallen.

Funktion

Swingbolt Schlösser sperren einseitig gegen die Bewegungsrichtung des Riegelwerkes. Wenn das Schloss entsperrt ist (Code gültig), kann das Riegelwerk des Tresors den Schlossriegel in das Schlossgehäuse drücken und der Weg ist damit frei. Beim Schließen wird das Riegelwerk in Gegenrichtung bewegt und der gefederte Schlossriegel springt automatisch in die Sperrstelle und blockiert das Riegelwerk des Tresors. Damit ist ein erneutes Öffnen erst wieder mit einem gültigen Code möglich.

demonstration of the functionog a Rotobolt or Swingbolt lock

Abb.: Riegelbewegung beim Öffnen eines Swingbolt-Schlosses

Warum kann man das Schloss nicht aufhebeln?

Wo doch der Riegel wie ein Hebel konstruiert ist, müsste man doch mit genügend Kraft die Riegelsperre im Schloss wegbrechen können. Das sollte man meinen, aber das Swingboltschloss bedient sich eines genialen Tricks damit das nicht passieren kann. Die Drehachse des Riegels ist nämlich beweglich gelagert. Die Riegelsperre braucht nur im ersten Moment verhindern dass der Riegel sich nach innen dreht. Stattdessen wirkt die Kraft auf die Feder(n) der Drehachse und verschiebt diese so, dass der Riegel sich mit dem Gehäuse verhakt. Von diesem Moment an ist die Riegelsperre quasi lastfrei. In der Entwicklungsphase haben wir verschiede Varianten Riegelsperren aus Kunststoff erfolgreich getestet. Diese haben auch allen Belastungstests sowohl beim VdS als auch bei UL standgehalten. Der Grund warum sie schließlich aus Metall gefertigt wurde, ist eher psychologischer Natur und beugt der Idee vor man könne zum Manipulieren „vieleicht etwas mit Wärme“ machen.

Der Siegeszug der Swingbolt Schlösser ist auch in Deutschland nicht mehr aufzuhalten.

Und das trotz des miserablen Marketings der Hersteller La Gard, NL Lock und neuerdings auch Wittkopp und STUV. Wenn man Kunden die verschiedenen Verschlussvarianten ausprobieren lässt, geben 9 von 10 dem Swingbolt den Vorzug. Es ist am einfachsten zu bedienen, einfach zu montieren und zudem sehr preiswert.

Was also hält manche Deutsche Tresorhersteller davon ab das Schloss einzusetzen? Ist es der Hang zum Traditionellen? Unwissenheit? Dummheit?

Es ist wohl eher der fehlende Druck der Konsumenten. Eine vielzahl von Tresoren wird mit Riegelwerken hergestellt die zweiseitig schließen. Diese Riegelwerke benötigen eine kleine Anpassung weil das Swingbolt, wie oben beschrieben, einseitig schließt. Tresorhersteller sind dazu jedoch nur bereit wenn der Kunde sagt:

„Ich möchte ein Swingbolt Schloss auf meinem Tresor“.